Projekt Wanderfalke
Mit dem Ziel die baumbrütende Wanderfalkenpopulation wieder zu etablieren wurde das „Projekt Wanderfalke“ seit 1995 unter der Leitung von Wolfgang Köhler vom Landesjagdverband MV und der fachlichen Beratung und tatkräftigen Unterstützung der DFO-Mitglieder und des Arbeitskreises Wanderfalkenschutz mit sehr viel Engagement durchgeführt. Frühere Berechnungen ergaben, dass 25 Brutpaare in Norddeutschland nötig sind, um einen stabilen Bestand zu sichern. Die zur Auswilderung benötigten Jungfalken wurden vor allem über die Zuchtstation von Professor Saar bereitgestellt aber auch ein geringer Teil aus gefährdeten Horsten behördlich genehmigt umgesiedelt. Die Nestlinge wurden auf 3 Auswilderungsplattformen auf hohen Kiefern ausgesetzt und der Korb nach 2 Wochen Eingewöhnungszeit geöffnet.
Die Fütterung erfolgte bis zur Selbstständigkeit. In MV wurden seit Beginn des Auswilderungsprojektes 1995 insgesamt 197 Jungvögel ausgewildert, wischen 4 und 24 pro Jahr. Bereits 1997 konnte das erste Felsbrüterpaar und 2000 das erste Baumbrüterpaar in MV registriert werden. Die Zahl stieg kontinuierlich an (Grafik links). 2008 wurden 10 Wanderfalkenhorste davon 8 Baumbrüter beobachtet. Ca. 100 Wanderfalken wurden seit Projektbeginn allein in MV wieder natürlich ausgebrütet (Grafik rechts), 23 allein 2008. Mit den zusätzlichen Adoptionen konnten insgesamt 200 Jungfalken über den Projektzeitraum in den Himmel Mecklenburg-Vorpommerns ausfliegen. In Anbetracht der hoffnungslosen Situation zwischen 1972 und 1996 ein toller Erfolg! Heute gibt es in Deutschland nachweislich 28 baumbrütende Wanderfalkenpaare. Damit ist das erklärte Ziel für die Bestandssicherung der baumbrütenden Wanderfalken erfüllt. Das „Projekt Wanderfalke“ kann abgeschlossen werden.